Das Zikavirus gehört wie u.a. die Erreger des Gelbfiebers,der Japanenzephalitis und der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) zur Gruppe der Flaviviren und wurde erstmalig bei Rhesusaffen im Zika-Wald bei Uganda entdeckt. Mittlerweile ist es sehr wahrscheinlich, dass besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft die Infektion mit dem Virus zu einer Fehlentwicklung des Gehirns des Ungeborenen führt.
In Brasilien sind 2015 wohl mehr als 3000 Neugeborene mit einer Mikrozephalie (zu kleiner Kopf und damit auch zu kleines Gehirn) als Folge einer Zikavirusinfektion zur Welt gekommen. In Deutschland gibt es nach Einführung der amtlichen Meldepflicht für das Zikavirus insgesamt z.Zt. ca. 56 Krankheitsfälle, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein.
Die Übertragung erfolgt über den Stich der Gelbfiebermücke, Aedes aegyptii, wahrscheinlich aber auch über den Sexualkontakt mit akut infizierten Personen. Diagnostisch ist es schwierig, die Erkrankung gegenüber ähnlich verlaufenden Infektionen wie z.B. das Denguefieber abzugrenzen. Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Tage, oft symptomlos oder mit nur leichter Symptomatik (leichtes Fieber, Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Bindehautentzündung).
Das Auswärtige Amt warnt deshalb Schwangere vor Reisen in Gebiete mit aktuellen Zika-Ausbrüchen (siehe Liste im Anhang). Besonders betroffen sind Länder in Mittel- und Südamerika. Falls eine solche Reise unbedingt nötig ist, stehen keine anderen Präventionsmöglichkeiten zur Verfügung als konsequenter Schutz vor Mückenstichen, der aber niemals vollständige Sicherheit garantieren kann:
1. Körperbedeckende lange, möglichst helle Kleidung
2. Anwendung von Mückenschutzmitteln auf allen unbedeckten Hautflächen und ggf. auch auf der Kleidung
3. Verwendung von Moskitonetzen
4. Aufenthalt möglichst in klimatisierten, mückensicheren Räumen
Auch Frauen mit Kinderwunsch sollten bei geplanten Reisen in Zikavirusgebiete vor möglichen Risiken gewarnt werden und für eine sichere Verhütung sorgen.
Literatur:
– Epidemiologisches Bulletin 2/2016; Robert-Koch-Institut
– Merkblatt für Beschäftigte und Reisende, Zika-Virus-Infektion; Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes
– http://ecdc.europa.eu/en/healthtopics/zika_virus_infection/zika-outbreak/Pages/Zika-countries-with-transmission.aspx